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Eine SmartCity wird es in Grünendeich nicht geben.

Viebrockhaus AG sagt Grünendeich-Projekt ab

                         

Harsefeld. „Wir bauen nicht, wenn wir in einer Gemeinde nicht willkommen sind“ – mit diesen Worten beendet Viebrockhaus AG-Vorstandschef Dirk Viebrock die Debatte um neuen Wohnraum in Grünendeich. Die Viebrockhaus AG wollte 54 neue Wohneinheiten für Singles und Familien aller Einkommensklassen schaffen und die Siedlung klimaneutral realisieren. „Angesichts der kontroversen Debatten in der Gemeinde fehlt uns die Planungssicherheit und deswegen beenden wir dieses Vorhaben“, schreibt der Firmenchef Bürgermeister Nikolai Müller.

Eine Öko-Siedlung der Viebrockhaus AG in Grünendeich wird es nicht geben, sagt Dirk Viebrock, der in erster Linie die fehlende Planungssicherheit als Argument der Absage nennt. Sein Unternehmen habe gerne das Ansinnen aus der Gemeinde Grünendeich aufgegriffen, denn die Pro-Argumente schienen überzeugend zu sein: Grünendeich fehle Platz für Neubürger, der Wegzug von jungen Menschen sollte verhindert werden und zudem ein Angebot für Menschen geschaffen werden, die sich bisher den Traum für eine eigene Immobilie nicht leisten konnten. Dirk Viebrock: „Wir hätten sehr gerne in Grünendeich unsere jüngsten Projekte der SmartCity in Harsefeld und den PowerTownhouses in Hollenstedt in einem neuen Bauvorhaben vereint und klimaneutrale Neubauten errichtet.“ 54 neue Wohneinheiten wären eine smarte und vertretbare Bereicherung in der Gemeinde Grünendeich gewesen.
Aus den Erfahrungen der SmartCity wäre das Projekt eine Öko-Siedlung geworden, in dem bezahlbarer Wohnraum auf intelligente Energieeffizienz und cleveren Ressourcenschutz trifft. Gründächer, Photovoltaikanlagen, mit denen die Neubürger einen Großteil ihres Stroms selbst erzeugen, und der Bau mit ressourcenschonenden und energie-sparenden Baumaterialien seien Standard bei der Viebrockhaus-AG, ebenso der Schutz gegen Starkregen. Regenwasser wäre durch die Kombi Gründach-Zisterne nicht oder gedrosselt in die Gräben geflossen.
Da die 54 Wohneinheiten auf für den Obstbau nicht mehr genutzten Flächen gebaut werden sollten und eine alternative Nutzung offenbar nicht vorliege, erfolgte zu Jahresbeginn eine Projektstudie mit dem Ergebnis, dem Gemeinderat Grünendeich eine Öko-Siedlung mit Wohnraum für alle Generationen und Einkommensgruppen vorzuschlagen. Selbstverständlich habe die Viebrockhaus AG einen Infrastrukturausgleich für die Gemeinde Grünendeich angeboten, zweckgebunden für Kitas und Schulen. Dirk Viebrock: „Alle reden von fehlendem Wohnraum, Klimaneutralität und bezahlbaren Wohnungen – wir hätten eine Lösung gehabt, die aber offenbar nicht gewünscht ist.“
Die weitere Planung wäre mit hohen Kosten verbunden, die angesichts der vor Ort bestehenden Planungsunsicherheit nicht zu rechtfertigen wären.
In einem Schreiben an Bürgermeister Nikolai Müller bedauert Dirk Viebrock diese Entwicklung und bittet um Verständnis für die Absage. Die Enttäuschung betreffe nicht die Unterstützung aus der Politik. Dirk Viebrock: „Der Rückhalt aus dem Rat und vom Bürgermeister ist stets gut gewesen.“ Aber um die erhitzten Gemüter aus der Bürgerinitiative nicht weiter zu forcieren, sei die Absage die logische Konsequenz.

Sollten sich Bürger und Politik in Grünendeich mit Blick auf die Zukunft der Gemeinde auf eine einvernehmliche Lösung einigen, sei die Viebrockhaus AG immer für Gespräche offen. Dirk Viebrock stellt aber auch klar: „Wir bauen nicht, wenn wir in einer Gemeinde nicht willkommen sind.“