DEICHLUST BEGEGNUNGEN: Menschen im Kurzporträt
Was für eine Kulisse: Eine Sportlerin vor dem Alpen- Panorama bei Livigno, einem Traum-Ort in den italienischen Alpen. Wobei Svea Timm im August keinerlei Urlaubsgefühle hatte, im Gegenteil: Die junge Altländern absolvierte ein Trainingslager in 1850 Metern Höhe. Zweimal am Tag Training, mit schweren Läufen und drei bis vier Stunden Radfahren auf den Passstraßen der Alpen, standen auf ihrer Agenda. Alles aus eigener Tasche bezahlt und im Urlaub ihrer Werkstudententätigkeit absolviert.
Das Ziel aus medizinischer Sicht: Mit dem klassischen Höhentraining soll die Zahl der roten Blutkörperchen erhöht werden, um noch leistungsfähiger zu werden. „Ich fühle mich fitter denn je“, erzählt die Hochleistungssportlerin beim Kurzbesuch im Alten Land, bevor es zum Studium und Job zurück nach Kiel geht.
Ihre sportliche Laufbahn begann ganz uncool auf den Straßen im Alten Land. Es sollte ein Ausgleichssport für die damals noch handballspielende Abiturientin sein, was ihr dann aber innerhalb kürzester Zeit einen Kick gab: Vom ersten kleinen Altländer Lauf bis zu den Starts im europäischen Ausland, den USA und Afrika habe sich das Laufen zu einer Lebensphilosophie entwickelt, erzählt sie mit einer Begeisterung, die keine Zweifel aufkommen lässt, dass sie auf einem neuen Level angreifen wird. Wo Svea Timm startete, war sie meist als Siegerin im Ziel, in Buxtehude beim Altstadtlauf sowieso, in Cuxhaven, in Grömitz, in Bad Wildungen, aber auch beim bekannten Sport-Scheck-15-Kilometer-Run in Hamburg. Bei den Deutschen Meisterschaften war sie auch am Start – mehr aber nicht. Und das soll sich jetzt ändern:
„Die zahlreichen Siege bei regionalen Laufveranstaltungen möchte ich zunehmend auf noch hochkarätigere und renommierte Events übertragen“, sagt sie. Ein Marathon-Debüt und der Triathlon stehen mittelfristig auf der Agenda.
Wobei ihre Philosophie weiter geht: „Ich betreibe den Leistungssport mit viel Leidenschaft, stehe jedoch jeden Tag vor der Herausforderung, das Bestmögliche neben meinem Masterstudium in Umweltgeographie und -management sowie meiner Werkstudententätigkeit rauszuholen. Mit dieser Dreier-Belastung will sie Vorbild sein, um andere Menschen zu motivieren. Gerne im Zusammenspiel mit Unternehmen. Svea Timm braucht Sponsoren, denn der Kostenaufwand im Leistungssport sei für eine Studentin kaum noch zu wuppen, alleine die Reisekosten, Startgebühren und der Verschleiß an Laufschuhen habe sie an die Grenze gebracht, von den Kosten eines Rennrades ganz zu schweigen. Weil sie sicher ist, dass sie mit ihrer Geschichte und ihrer Begeisterung Menschen zum Sport bewegen kann, ist sie sich auch sicher, dass das eine gute Investition für Unternehmer sein könnte. Dass sie mit den Logos der Sponsoren auf ihrer Kleidung starten werde, sei selbstverständlich – und damit sind die Firmen-Logo auf ihrem Shirt bei den Siegerehrungen zu sehen. Svea Timm: „Eine positive Markenassoziation bedeutet nicht nur Unterstützung für den Sport, sondern auch für eine gesunde und aktive Lebensweise, was sich positiv auf das Markenimage auswirken wird.“
Text: Wolfgang Stephan · Foto: Privat