Aktuelles aus der Region

Nach Wolfsangriff an der Elbe: Landrat Seefried fordert Unterstützung von Umweltminister Meyer

Nach einem Wolfsangriff auf der Elbinsel Hahnöfersand (Gemeinde
Jork), bei dem am Sonnabend drei Schafe gestorben sind, hat sich Landrat Kai
Seefried an Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer gewandt. Darüber hat
Seefried am Montag die Mitglieder des Kreistages informiert. Seine klare Forderung:
„Herr Minister, wir brauchen Unterstützung.“
Die Schafherde wird zur Pflege des Elbdeiches im Auftrag des Deichverbandes für die Zweite Meile
des Alten Landes eingesetzt. Sie war auf dem Deich mit einem mobilen Flechtzaun von 1,06 Metern
Höhe und unter 3000 Volt Strom geschützt. Oberdeichrichter Wilhelm Ulferts hatte Landrat Kai
Seefried am Wochenende über den Angriff eines Wolfes auf die Herde informiert. Drei Schafe sind tot,
acht weitere wurden verletzt. Seefried hat sich daraufhin in einem Schreiben an Umweltminister
Christian Meyer gewandt. „Mehrfach und mit Nachdruck habe ich in der Vergangenheit auf die
Bedeutung des Küstenschutzes und die damit verbundene Notwendigkeit der sicheren
Bewirtschaftung mit Schafen hingewiesen“, schreibt der Landrat. „Jetzt hat es einen Schäfer und
einen Deichverband an der Elbe und damit den wichtigsten Bereich im Hinblick auf den Küstenschutz
und die Sicherheit für unsere Region getroffen.“
Seefried ist es wichtig, den Betroffenen eine konkrete Perspektive aufzeigen zu können. „Nur die
Sorgen und auch den damit verbundenen Schmerz aufzunehmen, reicht nicht aus“, betont der
Landrat. Doch die Kreisverwaltung sei als Untere Naturschutzbehörde nach wie vor machtlos. Die seit
Monaten angekündigte neue Verordnung, auf deren Basis nach Wolfsrissen schneller ein Abschuss
möglich sein soll, ist durch das Niedersächsische Umweltministerium immer noch nicht veröffentlicht
worden. „Nach meiner Einschätzung können wir als Landkreis deshalb nichts tun. Wir haben keine
Verordnung. Wir befinden uns noch nicht in einem definierten Wolfsgebiet“, konstatiert Seefried.
Letzte bekannte Risse lägen Monate zurück. „Vermutlich müssen wir jetzt erstmal wieder auf die DNA-
Analyse warten“, fürchtet der Landrat.
Am 25. September 2023 hatte der Kreistag des Landkreises Stade in einer Resolution ein regional
differenziertes Bestandsmanagement für die Wolfspopulation gefordert. Im Oktober hat die
Umweltministerkonferenz Erleichterungen zum Jahresanfang 2024 angekündigt. Die Veröffentlichung
der dazu notwendigen Verordnung seitens des Landes Niedersachsen steht aber noch aus.
Gemeinsam mit den Landräten der Landkreise Aurich, Celle, Friesland, Gifhorn, Lüneburg, Rotenburg
(Wümme), Wittmund und Uelzen hatte Stades Landrat Seefried deshalb um ein Gespräch mit
Umweltminister Meyer gebeten. Ein Termin für Mitte März im Ministerium in Hannover war schon
vereinbart, wurde seitens des Ministeriums aber wieder abgesagt. Ein neuer Termin steht noch au